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Weltreiseblog #1 // Tag 0-1: Anreise, Abu Dhabi und Mission „aufblasbares Nackenkissen suchen“

  • Autorenbild: mariessouljourneys
    mariessouljourneys
  • 31. Aug.
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Sept.

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„Maus, bist du gut angekommen?“ solche und ähnliche Nachrichten erreichten mich von denen, die nicht ohnehin gebeten hatten, sie zu informieren, sobald ich heile ankomme.

Mir geht’s gut! Zumindest körperlich. Und ich bin heile angekommen in Hiriketiya, Sri Lanka.

Dennoch brauche ich Zeit. Zeit, um in der Reise anzukommen. In meiner Reise.

Die letzten Tage waren eine emotionale Achterbahnfahrt. Lauter Abschiede und andere Begegnungen, die mir immer noch die Tränen in die Augen treiben, wenn ich daran denke.

„Ich freue mich schon auf den Schmetterling, der nächstes Jahr aus dem Flieger steigt“ war nur einer der letzten Sätze, die ich bei den Abschiedsmomenten gehört habe.


Als ich angefangen hatte, die Reise zu planen, hatte ich mir das anders vorgestellt.

Ich dachte, ich sitze voller Vorfreude im Flieger, bereit für mein großes Abenteuer. Kann es kaum erwarten voller Neugier und Tatendrang. Zähle die Tage und Stunden, bis es los geht.


Stattdessen igele ich mich ein, grenze mich von anderen Reisenden im Hostel ab und versuche, irgendwo einen Platz zu finden, an dem ich ungestört existieren kann.

Ich muss an die Geschichte von dem Schüler und Meister denken, bei dem der Schüler immer mehr wissen will, aber seine Tasse schon voll ist. Er muss seine Tasse erst leeren, bevor er wieder neues aufnehmen kann.

Scheinbar fehlt auch mir gerade die sonst vorhandene Offenheit und Neugier für ein fremdes Land.

Wer mit vollen Koffern anreist, kann eben nicht so viel Neues dazu holen.


Aber nochmal von vorne:

Meine Reise startet am Frankfurter Flughafen am 23.08.2025.

Nachdem ich letzte Momente mit meiner Familie verbracht habe und mich verabschiede setze ich meine Reise alleine in den Sicherheitsbereich fort. „Und du bist dir sicher, dass du das wirklich willst?“ - Ja.

Das Terminal 2 im Frankfurter Flughafen ist im vergleich zum Terminal 1 nicht nur kleiner, es hat auch erheblich weniger Shops oder Möglichkeiten, sich abzulenken.

Um 22 Uhr startet mein Flieger mit dem Flug Nr. EY124 nach Abu Dhabi, der Zwischenstopp auf meiner Reise nach Sri Lanka.

Ich sitze am Fenster auf der linken Seite. Falls man also die Sonne aufgehen sieht, würde ich es direkt sehen können (so meine Idee).

Auch wenn die Mediathek echt einige interessante Filme auf Lager hat - ich will nur noch schlafen.

Das klappt allerdings so mäßig gut.

Zum einen ist das Licht entgegen meiner Erwartungen konstant an, zum anderen brauche ich eine gefühlte Ewigkeit, bis ich den Knopf gefunden habe, um meinen Sitz 0,5 Grad nach hinten zu stellen. Und darüber hinaus merke ich, dass mein aufblasbares Nackenkissen an Spannung verliert. Entweder haben wir also deutlich an Höhe verloren, oder das 15 Jahre alte Teil hat ein Loch. Leider war letzteres der Fall. Also verdrehe ich mir das Kissen der Airline, bis es für mich passt.

Immerhin kurz bevor auf der Hälfte des Fluges das Essen ausgeliefert wird, döse ich weg und wache direkt wieder auf, als es deutlich nach Essen riecht.

Wie so häufig verstehe ich nicht alles, was es zur Auswahl gibt, will aber auch nicht nochmal nachfragen. Reis und Hähnchen klingen aber gut und mein innerliches Pumpernickel freut sich.

Das Essen ist lecker und macht mehr als satt. Ich bin immer wieder verblüfft, wie klein diese Mahlzeiten im Flieger aussehen und wie sättigend sie sein können. Liegt das an der Höhe? Oder dem Druck?


Als die Tabletts weg geräumt werden und die Schlange vor den WCs endlich kleiner wird, schnappe ich mir meine Waschtasche und mache mich „bettfertig“ - so viel Luxus muss sein!


Wenigstens 2h Schlaf habe ich bekommen können, bevor der Flieger um 06.15 Uhr im 32 Grad heißen Abu Dhabi landet.


Mein Gepäck wird weiter transportiert während ich durch die Immigration den Weg nach draußen finde… und dann doch wieder schnell ins Gebäude zurück gehe.

In meinen langen Flugklamotten ist mir mehr als warm und das Flughafengebäude ist halbwegs akklimatisiert.

Die Zeit, bis mich mein Guide um 8 Uhr abholt, vertreibe ich mir in der großen teuren Kaffeekette mit einem Cappuccino (warum zum Teufel bin ich auf die Idee gekommen, den heiß zu bestellen??), irgendeiner herzhaft gefüllten Teigtasche und irgendetwas Süßem, das nach Schokolade schmeckt.

Mein Guide Aziz ist ungefähr genauso morgenmuffelig wie ich. Er kommt aus Indien und lebt seit 16 Jahren hier, weil er hier bessere Möglichkeiten zum Arbeiten findet.

Auf dem Programm steht u.a. die große Moschee, die jedoch erst später öffnet.

Zunächst fahren wir einen „Dattelmarkt“ an, der einfach ein Kiosk war, in dem es u.a. Datteln gab. Der Inhaber begrüßte uns mit jeweils einem Mini-Tässchen gewürztem und brühend heißem Kaffee (ich glaube, mit dabei waren Safran und Zimt). Draußen ist es doch schon so heiß, warum muss der Kaffee noch heißer sein?

Aziz geht schon wieder zum Auto, während ich den Kaffee herunter schlürfe und mir der Inhaber verschiedene Produkte beschreibt. Allerdings ist mein Rucksack proppenvoll und meine Kauflust bei null. Ich bedanke mich herzlich und wir ziehen weiter.


Während wir weiter in Richtung Stadtzentrum ziehen, erklärt mir Aziz, welches Gebäude wozu gehört.

Ich bin tatsächlich echt beeindruckt von der Weite und der Architektur dieser Stadt. Alles sieht aus wie geleckt.

Alle paar Meter gibt es Kameras auf der Straße. Zu schnell oder rücksichtslos fährt hier keiner. Generell ist das Aufkommen angenehm wenig.


Wir besichtigen das „Grand Hotel“, die „Heritage Village Gärten“ und die große Moschee.

Obwohl ich extra meinen Sarong aus Indonesien eingepackt hatte, ist dieser in meinem großen Rucksack im Flughafen. Aziz leiht mir also eine Abaya und ich kaufe mir vor der Moschee ein kleines Kopftuch, um Zutritt zum Gelände der streng gläubigen Moschee zu erhalten. Mehrere Hinweisschilder machen aufmerksam, wie man sich vorher bedecken muss, was erlaubt ist und was nicht.

Die Besucher werden durch ein paar Bereiche der beeindruckenden Moschee durch einen abgeflatterten Weg geführt. Erinnert mich an die Einbahnstraßen in Testzentren zu Pandemiezeiten.

Vor jedem besonderen Raum muss man nochmal seinen Eintrittspass vorzeigen, der abgescannt wird.

Insgesamt ist die Anlage erstaunlich kühl, obwohl es so heiß ist. Mittlerweile sind es 35 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 90%.


Der Weg zum Ausgang führt wieder unterirdisch zu einer Art Einkaufszentrum. Ich stärke mich mit 2 Getränken und einer Zimtschnecke, bevor es wieder zum Flughafen geht.


Am Flughafen will ich meine neue Mission verfolgen: ein aufblasbares Nackenkissen finden.

In einer britischen Reisezubehör Kette werde ich fündig. Allerdings stelle ich erst später fest, dass das Ventil komisch geklebt ist und so aussieht, als würde sich dort bald ein Loch bilden.

Ich gehe zurück in den Laden und tausche es um, das andere vorhandene Kissen sieht auf anhieb funktionierend aus. So dachte ich.


Nachdem ich mich in den Flieger begeben habe, zur großen Freude einen Platz neben mir frei hatte und das neue Kissen aufpusten will, passiert… nichts. Das neue Kissen ist nicht richtig verklebt und funktioniert ebenfalls nicht.

Glücklicherweise gibt es aber bei dem ungefähr vierstündigen Flug nach Colombo Kissen und Decken. Mein Nickerchen ist also gerettet.


Essen gibt es wieder auf der Hälfte des Fluges - irgendwas mit Nudeln, Pesto und Käse. Für Flugzeugessen sehr lecker!


In Colombo angekommen verläuft der Gang durch Immigration und Gepäck abholen ohne Probleme.

Draußen erwartet mich mein Fahrer mit einem Schild mit meinem Namen und Flugnummer.


Die 3h Fahrt zum Hostel kommen mir sehr lange vor. Ich bin hundemüde und will nur noch ins Bett. Mit einem kurzen Tank- und Toilettenstopp geht es Richtung Süden nach Hiriketiya. Laut Hostel sollte ich bei dem Fahrer mit Karte zahlen können. Bargeld hatte ich noch nicht abgehoben. Na, ob das mal so klappt?

Am Hostel angekommen helfen mir die Mitarbeiter beim Tragen meines Gepäcks.

Im Vergleich zu vielen anderen „Dorms“ hat dieses den charmanten Vorteil, dass jeder sein eigenes kleines Abteil hat, ähnlich wie die Trennwände bei einer öffentlichen Toilette.

So stört es keinen, wenn sich vor meinem Bett die Taschen stapeln.

Zurück zum Fahrer: es hat mich nicht verwundert, aber eine Kartenzahlung ist nicht möglich. Auch Wise oder Paypal sind Fremdbegriffe. Glücklicherweise gibt es in der Umgebung 2 Geldautomaten, von denen wenigstens einer funktioniert und nach ein bisschen Herumprobieren auch ausreichend Geld auszahlt.

Zurück im Hostel geht es schnell unter die Dusche und nur noch ins Bett.

Allerdings stört mich der starke Luftstrom des Ventilators über mir. Bevor ich herausfinde, ob, wo und wie man den regulieren kann, baue ich mir eine Höhle aus der Deckenauflage, die zumindest Kopf und Nacken vor Zugluft schützt.

Zu meiner Überraschung hält das ganz gut und ich kann endlich schlafen.



 
 
 

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